Projektwoche Kindheit

Projektwoche Kindheit

Die Woche vor den Osterferien verbrachten die Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse in einer Projektarbeit. In verschiedenen Arbeitsgruppen näherten sie sich dem Thema Kindheit. Zunächst wurde erforscht, wie Kinder in der  Vergangenheit lebten. So konnte beispielsweise geklärt werden, warum Kinder auf alten Bildern so oft in Uniform abgebildet werden und wie Kinder im Mittelalter lebten. Die Schüler bearbeiteten außerdem das Thema „Kinderrechte“. Hier vermittelten ihnen Frau Sonnak-Ritmeier und Frau Prätorius von UNICEF einen guten Überblick. Im Anschluss bildeten die Schüler sog. „Expertengruppen“, in denen sie sich unterschiedlichen Themen widmeten. Sie erforschten, wie Kinder in anderen Ländern leben, lernten die schlimmen Lebensbedingungen von Kindersoldaten in Afrika kennen und organisierten unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“ eine Spendenaktion zu Gunsten von UNICEF und Oxfam. Zur Veranschaulichung des Themas „Kindersoldaten“  wurde ein Zeitzeugeninterview organisiert. Herr Schulze, ehemaliger Realschullehrer und somit erfahren im Umgang mit Schülern, berichtete sehr interessant über seine Zeit als 17jähriger Soldat im Zweiten Weltkrieg. Unser Schüler Lysander Berg fasst seine Eindrücke folgendermaßen zusammen:

„Wir hatten Herrn Schulze am Mittwoch zu Gast, der uns etwas über den Krieg erzählt hat und auch darüber, wie es im Krieg für ihn war. Er war auch Mitglied in der Hitlerjugend (HJ). Dort war man erst von 10-14 Jahren bei den sog. Pimpfen, mit 14 Jahren ging er dann in die Hitlerjugend, wo es auch eine Uniform gab. Er musste Mutproben bestehen, z. B. mit dem Luftgewehr schießen. Herr Schulze kam schon mit 16 Jahren zur Flakabwehr, wo man übte Flugzeuge abzuschießen. Er musste auch an die Front. 14 Tage lang war er in Luxemburg  stationiert. Hier wollte er zu den Amerikanern überlaufen, denn der Krieg war schon fast zu Ende und er wollte nicht, wie sein Vater gesagt hatte, für den Verbrecher Hitler sterben. Kurz bevor er sein Ziel erreichte, wurde er von einer Kugel in den linken Oberschenkel getroffen. Er kam dann in englische Kriegsgefangenschaft, die er aber als sehr fair beschreibt. Noch heute hat er gute Kontakte nach Groß Britannien. Herr Schulze musste  nie einen Schuss auf einen Menschen abgeben. Er sagte, zum Glück sei der Krieg vorbei, denn es war eine schlimme Zeit. Heute ist Herr Schulze 86 Jahre alt.“

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