Pädagogik

Wir wollen mit unserer Philosophie von Selbstorganisation, Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit dem Schüler eine erfolgreiche Lebensgestaltung ermöglichen. Grundlage dafür ist unser Glaube an die eigenen Fähigkeiten und die systematische Entwicklung fachlicher, sozialer und personaler Kompetenzen in einem pädagogisch betreuten und begleiteten Lernumfeld, das viel Raum für Kreativität zulässt.

Der Weg ist das Ziel – Das Schülerorientierte Lernen
Die systematische Förderung persönlicher Lern- und Arbeitstechniken zählt zu den wichtigen Zielen unserer Pädagogik. „Gewusst wie“ heißt die Devise. Dazu gehören Reflexion und Bewusstsein über Lernprozesse ebenso wie nützliche Selbstführungs-Instrumente (Wochenplanung, Schwerpunktsetzung, Bilanzgespräche) und Ausstattung.

Lernen bei LebenLernen (ein Muster):

  • Individuelle Lernausgangslage (erreichte Kompetenzen in den Kompetenzrastern zu Beginn)
  • Angestrebte Ziele im Lernjahr, -monat (dokumentiert im Portfolio, dem Schülerordner)
  • Maßnahmen zur Zielerreichung
  • Einschätzung des Lernerfolgs

Vom Lehrer zum Coach
Die Funktion des Lehrers ändert sich in unserer Schule grundlegend. Weg vom „Wissensvermittler“ hin zum Lernassistenten des Schülers, deshalb nennen wir ihn „Coach“. Seine Aufgabe ist: Dem Kind Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Der Schüler steht im Mittelpunkt des Lerngeschehens und ist der aktive Teil seiner Lernfirma. Dabei ist es auf Unterstützung angewiesen, auf Beratung und Feedback. Dauernd finden so Beratungsgespräche zwischen Coach und Schüler statt, ob terminlich vereinbart oder „ambulant“.

Schule ist Arbeitsort. Die Zusammenarbeit auf der Basis der permanenten gegenseitigen Verfügbarkeit erleichtert die Kommunikation erheblich, löst Probleme „ambulant“.

Indem wir den Unterricht vom Lernen des Schülers aus betrachten, gestalten wir unsere Schule kooperativ, Team bildend und individualisierend. Somit wird das Lernen ein konstruktiver Vorgang, der die wesentlichen drei „Lehrer“ nutzt, nämlich:

  • Die Mitschüler aus den verschiedenen Jahrgängen
  • Den Coach
  • Die Lernumgebung

Die Lernorte: Forum, bewegter Klassenraum, Lernatelier
Das herkömmliche Schulzimmer verschwindet bei uns nach und nach – Lern- und Arbeitsräume ersetzen sie. Persönliche Arbeitsplätze, Computer-Arbeitsplätze mit Netzwerkanschluss sowie Präsentations- und Visualisierungsmedien schaffen eine kreative, fördernde Arbeitsatmosphäre für Lernteams.

Wir gewinnen den Raum als zusätzlichen „Pädagogen“. Ein Element unseres pädagogischen Ansatzes ist der von uns geplante Lernort und die Lernumgebung.

Eher „privat“ wirkende individuelle Komponenten mit einem Schreibtisch, Rollcontainer sowie Regalen, Farben usw. schaffen die Atmosphäre eines Lernateliers. Insbesondere die Aufgaben zu Übung, Wiederholung und Anwendung werden systematisch im Lernatelier durchgeführt, in einer „Flüsteratmosphäre“, in der ein Schüler auch den anderen Schüler als Partner nutzt und damit bewusst das soziale Lernen eingesetzt wird. Die soziale Kompetenz wird in Einklang mit Selbstkompetenz erfahrbar gemacht.

Die Schwerpunkte unseres Schulcurriculums

  • Erwerb von Kompetenzen zur Lebensbewältigung
  • Kommunikations-, Sprach- und Medienkompetenz
  • Naturwissenschaftlich-mathematische Kompetenz
  • Ganzheitliches soziales und interkulturelles Lernen
  • Verknüpfung von schulischer und handwerklicher Bildung
  • Gesundheitserziehung, Bewegung und Ernährung
  • Verantwortung für Gesellschaft, Umwelt und nachhaltige Zukunft

Der Lehrplan wird zum Lernplan:
Wir orientieren uns an dem vorgegebenen Lehrplan des Landes Sachsen-Anhalt, d.h. den Rahmenrichtlinien für die Sekundarschule. Mit einem Unterschied: Die Lehrpläne werden in Lernpläne umgearbeitet, sie finden sich in Kompetenzrastern und Checklisten wieder.

Die Kompetenzraster, die entlang der curricularen Vorgaben für die Sekundarschule in Sachsen-Anhalt und vor allem entlang der Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz erarbeitet sind bzw. werden, konzentrieren die Gestaltung des Unterrichts auf das Wesentliche. Sie stecken zum einen den fachlichen Erwartungshorizont ab und bilden zudem auch soziale und personale Leistungen der Schüler ab: Denn die Kompetenzraster ermöglichen gleichzeitig mit anderen Methoden den Erwerb der Selbstkompetenz durch das schülerorientierte bzw. selbst gesteuerte Lernen (Planung, Coaching, Reflexion, Verbindlichkeit) sowie den Erwerb der Sozialkompetenz im partnerschaftlichen Lernen im Lernatelier.
Die aus diesem Vorgehen entstehenden Stärken-Schwächen-Profile sind Grundlage für die individuellen Entwicklungsschritte. Jeder Schritt ist ein sichtbarer Fortschritt.

Lernzielplanung und Beurteilung der Leistungen:
Die Leistung bewerten wir mit den Kompetenzrastern in schriftlichen Leistungskontrollen und Klassenarbeiten. Die Kontrollen halten sich an die Vorgaben der verschiedenen Erlasse des Kultusministeriums von Sachsen-Anhalt. Kompetenzraster entwickeln wir für die gesamte Schule, zum Teil fächerübergreifend. Mit ihnen bestimmt der Schüler in der Vereinbarung mit seinem Coach sein Lernziel. Der Jugendliche dokumentiert öffentlich in Präsentationen und/oder in Lernerfolgskontrollen seinen individuellen Lernerfolg. Kompetenzraster sagen den Schülern, den Eltern und den Coaches konkret:

Was kann ich, bzw. was kann mein Kind, was kann mein Schüler/meine Schülerin?

Hinter jedem Kompetenzraster steht eine Vielzahl von Aufgaben und Übungen, die den Anforderungen der Rahmenrichtlinien entsprechen. Somit erschöpft sich die Leistungsbewertung nicht in punktueller Leistungsmessung, sondern sie bezieht den Ablauf eines Lernprozesses mit ein. Mündliche, schriftliche und weitere handlungsspezifische Lernkontrollen sowie kontinuierliche Leistungsbeobachtung durch die Wochenplanung und Zielvereinbarung prüfen den einzelnen Lernfortschritt.